Höhepunkte in Island

Die felsartigen Säulen der Hallgrímskirkja ragen über die Stadt Reykjavík, eine angesagte skandinavische Hauptstadt, die kaum einer Vorstellung bedarf. Mit neuer nordischer Küche, exzellenten Einkaufsmöglichkeiten, fantastischen Ausflügen und einer entspannten Atmosphäre ist Reykjavík eine der einladendsten und aufregendsten Städte Skandinaviens. Im Zentrum des Nordatlantiks gelegen, ist Reykjavík der perfekte Ausgangspunkt für arktische Abenteuer!

Unser speziell gebautes Expeditionsschiff erwartet Sie im geschäftigen Hafen der Stadt, um unsere Gäste willkommen zu heißen. Nach der obligatorischen Sicherheitsübung genießen Sie ein Abendessen und ein Glas Champagner, während wir der tausendjährigen nordischen Seeroute in Richtung der Westfjorde folgen.

Am Morgen wird die Ocean Albatros in der kleinen Stadt Siglufjörður ankommen, der nördlichsten Stadt auf dem isländischen Festland. Wie fast jede Stadt in Island ist der Hafen das Herz der Stadt, die in den 1940er und 50er Jahren während des Heringsbooms von einem winzigen Weiler zu einer echten Stadt heranwuchs. Dieser kleine Fisch ist seit jeher das wirtschaftliche Rückgrat der Stadt und machte Siglufjörður in den 1950er Jahren zu einer der größten Städte Islands.

Siglufjörður ist eine Stadt, die ihre Geschichte und Identität voll und ganz angenommen hat – überall in der Stadt herrscht der Hering! Das Heringszeit-Museum, eine Reihe von historischen Gebäuden, zeigt die traditionelle Verarbeitung dieser Fische, die bis heute fortgeführt wird. Die Stadt liegt an einem der beeindruckendsten Fjorde Islands (mit demselben Namen); bis zu 18 Vogelarten sind in der Umgebung zu finden, was sie zu einem äußerst beliebten Ziel für Besucher macht, die auf der Ringstraße Islands unterwegs sind.

Während des Mittagessens gehen wir wieder an Bord der Ocean Albatros und verlegen uns von Siglufjörður nach Grimsey, einer kleinen Insel vor der Nordküste Islands. Diese winzige smaragdgrüne Insel ist der einzige Teil Islands, der den Polarkreis überschreitet – tatsächlich verläuft er direkt durch den nördlichen Teil der Insel. Die Stelle ist durch eine massive Betonkugel „Orbus et Globus“ markiert, eine Skulptur, die jährlich versetzt wird, um die kleinen Veränderungen in der Erdumlaufbahn (und damit in der Position des Polarkreises) zu berücksichtigen. Die Insel ist Heimat von nur etwa 70 widerstandsfähigen Einheimischen, aber auch von Tausenden von Seevögeln. Halten Sie Ausschau nach neugierigen Papageitauchern, die aus ihren Höhlen spähen, und nehmen Sie sich vor den territorialen Küstenseeschwalben in Acht, die über Ihnen kreisen! Die Insel beherbergt eine große Seeschwalbenpopulation, und Arbeiter müssen oft die Landebahn von diesen eleganten, aber temperamentvollen kleinen Vögeln räumen, damit Flugzeuge landen können. Der Besuch auf Grimsey beinhaltet einen geführten Rundgang über die Insel mit lokalen Führern.

Das Juwel Nordislands, die Stadt Akureyri, ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Akureyri liegt an einem perfekten Ort, am Kopf des Eyjafjörður, eines langen, ruhigen Fjords, der die Stadt vor dem Schlimmsten des arktischen Wetters schützt. Reiche vulkanische Böden nähren die umliegenden Hügel und Felder, die von smaragdgrünem Bewuchs überzogen sind.

Akureyri hat weniger als ein Zehntel der Einwohnerzahl von Reykjavik und beherbergt etwa 20.000 Menschen. Die Stadt ist vom internationalen Flughafen in Reykjavik entweder mit einem 40-minütigen Flug oder einer sechsstündigen Autofahrt erreichbar. Dennoch bietet Akureyri alles, was man von einer viel größeren Stadt erwarten würde, und die Einheimischen sind zu Recht stolz auf ihre Heimat. Die Stadt verfügt über eine eigene Kathedrale (entworfen von Guðjón Samúelsson, dem Schöpfer der Hallgrímskirkja in Reykjavik), einen botanischen Garten (Islands erster öffentlicher Park), der kälteresistente Pflanzen aus aller Welt präsentiert, eine belebte Hauptstraße mit traditionellen Gebäuden, gemütlichen Cafés, Restaurants und Geschäften, faszinierenden Museen und ein großes, geothermisch beheiztes Schwimmbad.

Die Länge des Eyjafjörður bildet einen ausgezeichneten Naturhafen; daher liegt die Stadt weiter im Landesinneren als die meisten anderen in Island und erlebt typischerweise stabiles Wetter mit wärmeren Sommern und kühleren Wintern als ein Großteil des Landes. Das lokale Mikroklima und die fruchtbaren Böden machen diese Region zu einer der landwirtschaftlich produktivsten des Landes, und Feinschmecker kommen hier voll auf ihre Kosten – vom ausgezeichneten, lokal erzeugten Fleisch und Milchprodukten bis hin zu den köstlichen Meeresfrüchten, die aus den nahegelegenen eisigen Gewässern stammen.

Um das Kap von Akureyri herum liegt die Stadt Húsavík – in vielerlei Hinsicht ein Kontrast zur benachbarten Stadt Akureyri. Anstelle eines tiefen, langen Fjords liegt Húsavík in einer weiten, offenen Bucht und blickt auf den offenen Nordatlantik. Während Akureyri eine relativ moderne Stadt ist, war Húsavík der erste Ort, der jemals von den Nordmännern in Island besiedelt wurde, als ein Mann namens Náttfari dort einen Bauernhof gründete – vermutlich das erste Gebäude Islands errichtete.

Während Akureyri ein wichtiges Zentrum für Fischerei und Landwirtschaft bleibt, ist Húsavík eine Stadt, die den Tourismus vollständig angenommen hat. Obwohl der Hafen nach wie vor das Herzstück der lokalen Wirtschaft bildet, hat sich Húsavík von seinen Wurzeln in der Fischerei zu Islands führendem Ziel für Walbeobachtungen entwickelt. Wo einst mit Harpunen ausgestattete Walfangschiffe anlegten, sehen Besucher heute eine Flotte von Walbeobachtungsbooten – von restaurierten Segelschiffen bis hin zu modernen, eleganten Wasserfahrzeugen –, die darauf warten, Besucher hinaus zu den sanften Riesen der Tiefe zu bringen.

Húsavík bietet auch mehrere andere Möglichkeiten für Besucher, die lieber an Land bleiben möchten. Trotz seiner geringen Größe beherbergt die Stadt mehrere Museen, darunter das Húsavík Whale Museum, ein Muss für alle, die mehr über diese majestätischen Tiere erfahren möchten, das zudem ein wichtiger Teil der lokalen Naturschutzforschung ist. Das Stadtmuseum schildert das Leben im alten Húsavík, während das Exploration Museum alles von den frühen Wikingern bis zu den Apollo-Astronauten abdeckt (die in den 1960er Jahren in der Nähe von Húsavík trainierten). Für Musikliebhaber bietet das neu eröffnete Eurovision Museum einen Einblick in Islands bedeutende Rolle beim beliebten Gesangswettbewerb. Natürlich wäre keine Reise nach Island komplett ohne ein Bad in einer heißen Quelle – machen Sie einen Spaziergang aus der Stadt hinaus zum Geosea Spa und genießen Sie Wellness und Entspannung mit atemberaubendem Meerblick.

An der südöstlichen Küste Islands gelegen, ist Djúpivogur eine kleine Hafenstadt und der nächstgelegene Hafen des Landes zu den Färöer-Inseln, Skandinavien und dem europäischen Festland. Daher ist es trotz seiner geringen Größe ein sehr beliebter Anlaufhafen für Schiffe, die den Nordatlantik erkunden. Wie die meisten Städte in Island ist das Dorf um den Hafen herum angeordnet, der seit der Gründung des Ortes als Handelsplatz Ende des 16. Jahrhunderts das Zentrum des Stadtlebens bildet. Vor der Küste liegt die kleine Insel Papey, die möglicherweise schon vor der norwegischen Besiedlung Islands von irischen Einsiedlermönchen bewohnt war. Seit der Gründung ist der Fischfang die wichtigste Industrie des Ortes, wurde jedoch in jüngerer Zeit in seiner Bedeutung vom Tourismus übertroffen.

Djúpivogur liegt auf der Búlandsnes-Halbinsel, umgeben von Fjorden auf zwei Seiten und eingerahmt von zerklüfteten Bergen, darunter der pyramidenförmige Búlandstindur, der im ganzen Land bekannt ist. Die Stadt beherbergt mehrere öffentliche Kunstwerke, wie die Eier von Merry Bay (Eggin í Gleðivík), 32 Steineier, die die 32 Vogelarten repräsentieren, die hier zu sehen sind. Direkt oberhalb des Hafens befindet sich Langabúð, eines der ältesten Gebäude Islands – es wurde im Laufe der Zeit als Lagerhaus und Schlachthaus genutzt und beherbergt heute ein ausgezeichnetes Café mit einem kleinen Museum. Die Kuchen sind hervorragend.

Mit weiten, unberührten Wildnisgebieten direkt außerhalb der Stadt ist Djúpivogur ein beliebter Ort für Wanderer und Abenteuersuchende. Während die Berge außerhalb der Stadt anspruchsvoll sind, gibt es mehrere kürzere Routen näher am Ort, die für Gelegenheitswanderer besser geeignet sind. Die Landschaft und die Natur (insbesondere die Teppiche aus Frühsommerblumen) sind spektakulär. Die Gegend ist einer der besten Orte in Island zur Vogelbeobachtung, mit einer großen Vielfalt an Lebensräumen, darunter Klippen, Strände, Lagunen, Graslandschaften und Flussdeltas. Ein Fernglas ist unerlässlich!

Heimaey ist die größte Insel der Vestmannaeyjar (Westmännerinseln), eines kleinen Archipels, das den südlichsten Punkt Islands bildet. Vestmannaeyjabær ist die einzige Stadt auf den Inseln und liegt rund um den Hafen an der Nordseite von Heimaey. Irische und schottische Einsiedler könnten die Inseln bereits vor der Besiedlung durch die Nordmänner bewohnt haben. Diese Männer wurden von den Nordmännern als „Vestmann“ („Männer aus dem Westen“) bezeichnet. Tatsächlich deuten archäologische Funde auf eine menschliche Präsenz auf Heimaey um das Jahr 800 hin, also vor dem traditionellen Besiedlungsdatum Islands.

Vulkanausbrüche sind in Island nie weit entfernt, und am 23. Januar 1973 öffnete sich auf Heimaey eine 1600 Meter lange Spalte, aus der Lava austrat. In der Nacht wurden die Bewohner der Insel (meist mit Fischerbooten) evakuiert, doch Asche begann, die Stadt zu bedecken, und Lava floss durch die Straßen. Noch katastrophaler war, dass die Lava begann, auf den perfekten Naturhafen der Insel zuzuströmen, der das Zentrum der Wirtschaft und des Transports der Inseln bildet. In Anbetracht der Gefahr begannen die Einheimischen ein Projekt zur Umleitung der Lava, indem sie diese mit kaltem Meerwasser besprühten – dies gilt bis heute als die erfolgreichste Lavaumleitung, die je versucht wurde. Der Hafen wurde gerettet, und die Insel vergrößerte sich um etwa 20 %. Diese Ereignisse wurden weltweit berichtet, und die Insel erlebte nach dem Ausbruch einen Tourismusboom, der bis heute anhält.

Heute leben etwa 4.500 Menschen auf der Insel, die jedoch weltweit für ihre Seevogelkolonien berühmt ist – im Sommer sind rund acht Millionen Papageitaucher auf der Insel zu finden, was große Mengen an Touristen anzieht. Während der Frühlings- und Sommernächte organisieren einheimische Kinder Patrouillen, um Küken zu finden, die durch das Licht der Stadt verwirrt sind, und setzen sie tagsüber von den Klippen aus frei. Die Lavafelder und der Gipfel des Eldfell (was auf Isländisch „Feuerberg“ bedeutet) sind von Hafen aus auf einer angenehmen Wanderung erreichbar. Die Ausblicke über die Insel, auf teilweise verschüttete Gebäude des Ausbruchs und auf die vulkanischen Schlote selbst sind atemberaubend.

Im Jahr 1963 begann etwa 18 km südwestlich von Heimaey ein unterseeischer Vulkanausbruch. Dieser Ausbruch führte zur Entstehung einer neuen Insel, einer der jüngsten der Welt. Sie wurde Surtsey genannt, nach Surtr, einem Feuerriesen der nordischen Mythologie. Die Insel ist weiterhin ein Magnet für Vulkanologen und Biologen, die die Geologie und den Besiedlungsprozess neuer Inseln durch Pflanzen- und Tierarten erforschen. Das Vorbeifahren an der Insel ist erlaubt, aber sie darf nur von Wissenschaftlern betreten werden, da sie nicht nur gefährlich, sondern auch ein bedeutendes wissenschaftliches Studienobjekt ist.

Am frühen Morgen des achten Tages unserer Reise wird die Ocean Albatros in die ruhigen Gewässer des Hafens von Reykjavik einlaufen. Nach einem herzhaften Frühstück ist es Zeit, der Crew und dem Expeditionsteam der Ocean Albatros einen herzlichen Abschied zu bereiten und über die Gangway zurück an Land zu gehen – mit Erinnerungen an die Reise Ihres Lebens.